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Tipps zur Haltung von nordischen Hunden Kontaktaufnahme mit dem Hund
Nur nichts überstürzen oder gar erzwingen,
heißt hier das Motto. Lassen Sie den Hund selbst entscheiden, wann er
wieweit gehen will. Es gibt Hunde, die brauchen etwas länger als andere,
sind vielleicht noch unsicher oder ängstlich, haben eventuell schlechte
Erfahrungen gemacht. Laufbedürfnis
Es gibt immer solche und solche. Auch bei den
nordischen Hunden. Manche sind aktiver, manche gemütlicher. Im großen und
ganzen kann man aber behaupten, dass der nordische Hund einiges mehr an
Bewegung braucht, als Otto-Normal-Wuff. Sie sind also sehr gut dazu
geeignet, auch Sport mit Ihnen zu treiben. Wer gerne Fahrrad fährt, joggt,
walkt oder beispielsweise im Winter Ski-Langlauf betreibt, findet im
Polarhund den perfekten Sportsfreund. Aber auch hier gilt wie immer - nichts
erzwingen! Es soll dem Tier und Ihnen Spaß machen.
An-der-Leine-laufen und Jagdtrieb
Da die meisten Schlittenhunde beim laufen
ziehen, empfiehlt es sich, ein Führgeschirr zu benutzen, damit der Hund
nicht vom Halsband erwürgt wird. Begegnungen mit anderen Hunden
Auch hier spielt wieder der individuelle
Charakter des Hundes eine Rolle. Manche verstehen sich mit allen, manche nur
mit Rüden, manche nur mit Weibchen und andere wiederum mit gar keinen
Artgenossen. Futter
Zuerst mal ein wichtiges Anliegen. Ist Ihr
neuer Freund bei Ihnen eingezogen, kann es durchaus sein, dass er die ersten
Tage sehr wenig oder gar nichts frisst. Dies ist kein Grund zur
Beunruhigung, sondern durchaus normal, da er ja erstmal die Veränderung
verarbeiten muss. Sie sollten daher nicht versuchen, ihn durch dauerndes
Wechseln des Futters oder durch häufige Gabe von Leckerlies zum Fressen zu
bewegen. Stellen Sie ganz normal sein Futter hin und wenn er nach
angemessener Zeit nichts gefressen hat, nehmen Sie es wieder weg. Es soll
noch kein Hund vor einer gefüllten Schüssel liegend verhungert sein. Alleinebleiben
Viele Hunde haben Angst vor dem Alleinsein.
Sei es, weil sie ausgesetzt wurden und nun unter Verlustängsten leiden oder
weil sie bisher gar nicht alleine sein mussten. Muss Ihr Hund alleine in der
Wohnung bleiben, so gewöhnen Sie ihn langsam und vorsichtig daran. Beginnen
Sie damit, für 2 - 3 Minuten aus der Wohnung zu gehen. Steigern Sie dann
ganz langsam die Zeiträume. Irgendwann wird Ihr Hund wahrscheinlich
verstehen, dass Sie wiederkommen und er nicht für immer alleine gelassen
wird. Auch gewohnte Geräusche, wie z.B. ein laufendes Radio sind nicht
falsch. Belassen Sie sein Spielzeug oder etwas zum Kauen bei ihm, damit er
gewohntes bei sich hat oder sich selbst beschäftigen kann. Außerdem ist es
besser, wenn er einen Knochen zerlegt, als wenn Ihr schöner Tisch plötzlich
nur noch 3 Beine hat. Zur Vorsicht sollten Sie sowieso alles wegräumen, was
zerbissen werden kann. Fellpflege
Prinzipiell sind die Nordischen sehr
pflegeleicht. Sie sollten nicht öfter als zweimal im Jahr gebadet werden, da
sonst der natürliche Schutzfilm der Haut zerstört wird. Ansonsten ist
regelmäßiges Bürsten vollkommen ausreichend. Besonders wichtig ist dies
natürlich während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. Auch hier sollte
man nichts erzwingen. Also bitte nicht unbedingt sofort am ersten Tag zur
Bürste greifen, sondern den Hund sich erst eingewöhnen lassen und ihn
Sicherheit gewinnen lassen. Er soll sich gewiss sein, das ihm kein Unheil
von Ihrer Seite droht. Kinder und Hunde
An sich sind nordische Hunde menschen- und
kinderlieb. Trotzdem sollten Sie vorsichtig sein. Sie wissen nicht
unbedingt, was Ihr neuer Hausgenosse in der Vergangenheit erlebten musste
und wie er reagiert. Kinder sind oftmals unbeholfen und grob, was Hunde
angeht. Nicht jedes Tier lässt sich das gefallen. Sie sollten also kleine
Kinder nicht unbeobachtet mit dem Hund allein lassen. Ein Kind denkt sich
nichts schlimmes dabei, wenn es z.B. auf dem Hund reiten will. Der Hund
könnte dies als Dominanzverhalten deuten und das Kind zurechtweisen. Ein
Kind dann die Reaktionen eines Hundes nicht einschätzen und kennt auch die
Hundesprache nicht so, wie der erwachsene Mensch es sollte. Auch sollte man
keine Kinder mit einem nordischen Hund spazieren gehen lassen. Bedenken Sie,
welche unglaublichen Lasten ein Schlittenhund ziehen kann! Es gibt
beispielsweise regelrechte Kraftwettbewerbe, in denen es Malamuten schon
geschafft haben, ein rollendes Gewicht von 500 kg zu ziehen (man könnte
seinen Malamute also vor einen alten Fiat Bambino spannen, wenn mal der
Sprit ausgeht.) Ein Kind kann diese Kraft an der Leine nicht kontrollieren.
Aber wie schon zu Beginn geschrieben, ist der nordische Hund an sich sehr
freundlich gegenüber Menschen, zu denen natürlich auch Kinder gehören. Parasitenbefall Es gibt innere und äußere Parasiten. Gegen die äußeren (Flöhe, Läuse, Zecken) gibt es diverse Mittel, die z.B. auf die Haut des Hundes aufgetragen werden und diese Parasiten fernhalten. Hat trotzdem eine Zecke zu gebissen, können diese mit den Fingern oder mit speziellen Zeckenzangen (oder etwas unkomfortabler mit der Pinzette) aus der Haut gedreht werden. Es muss darauf geachtet werden, dass nicht nur der Körper, sondern auch der Kopf mit gelöst wird. Beleibt einmal der Kopf stecken, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Die inneren Parasiten (z.B. Würmer) müssen durch spezielle Medikamente bekämpft werden. In diesem Zusammenhang möchten wir besonders auf das Risiko erkrankter Hunde aus südlichen Ländern hinweisen. Hier werden Krankheiten durch bestimmte Mücken und Zecken übertragen. Hierzu haben wir ein separates Infoblatt, welches wir Ihnen gerne zukommen lassen. Die normale Entwurmung sollte beim Hund mindestens zweimal im Jahr stattfinden, besonders aber, wenn er Mäuse oder sonstige überträger von Wurmeiern frisst.
Weitere Auskünfte erhalten Sie gerne bei der Nothilfe für Polarhunde e.V. Geschäftsstelle Tel.: 07 44 1 / 95 19 95 Fax 07 44 1 / 95 19 96 email: nothilfe@polarhunde.de |
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